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Aktionswoche Patientensicherheit, Teil 5: Vorbeugen

Jedes Jahr werden etwa 20‘000 Menschen wegen Problemen mit den Medikamenten ins Spital eingeliefert. Zumindest ein Drittel dieser Fälle wäre mit geeigneten Massnahmen vermeidbar. Im letzten Teil dieser Blogserie möchten wir zeigen, was Patienten selber tun können, um nicht Opfer von medikamentenbedingten Komplikationen zu werden.

 

Als Patient fühlt man sich im Gesundheitswesen manchmal wie in einer Maschinerie. Verschiedene Fachleute befassen sich mit einem, Untersuchungen werden durchgeführt, Therapien verordnet, pflegerische Massnahmen vollzogen, und oft hat man keine Ahnung, was eigentlich passiert.

 

Aber das muss nicht sein. Als mündiger Patient kann man eine aktive Rolle einnehmen und so selbst zur Verhütung von Fehlern beitragen. Die sogenannte Gesundheitskompetenz wirkt sich positiv auf die Lebensqualität und die Gesundheit aus.

 

Beherzigen Sie folgende Tipps, um erfolgreich durchs Gesundheitswesen zu navigieren und mit einer verordneten Therapie zurecht zu kommen:

 

1. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen. Gute Fachpersonen geben Ihnen sehr gerne Auskunft. Lassen Sie sich helfen, wenn Sie ein Problem sehen, das der Lösung bedarf. Sie stehen im Zentrum der Behandlung. Also sollten Sie auch im Bild sein, was vor sich geht.

 

2. Führen Sie die wichtigsten Informationen mit sich. Medikationspläne mit Angaben über Allergien, Grunderkrankungen, etc. lassen sich in handlichem Format erstellen. Beim Arztbesuch, in der Apotheke oder in Notfallsituationen können bessere Entscheidungen getroffen werden, wenn die Fachleute über Ihre Situation im Bild sind.

 

3. Merken Sie sich den Namen von Fachpersonen, mit denen Sie zu tun haben. In der Behandlung sind oft ganze Teams involviert. Trotzdem kann es passieren, dass nur eine bestimmte Person über ein Detail Bescheid weiss. Wenn Sie sagen können, wer diese Person ist, können Informationen viel leichter fliessen.

 

4. Fragen Sie nach Lebensstil- und Verhaltensmassnahmen. Die meisten Erkrankungen erfordern zwar eine abgestimmte medizinische Behandlung. Aber mit Dingen wie Schlafhygiene, gesunder Ernährung oder Bewegung lässt sich fast immer die Lebensqualität steigern. Der Einfluss auf den Krankheitsverlauf ist überraschend gross.

 

5. Beugen Sie vor. Eine chronische Erkrankung kommt selten allein. Durch persönlichen Einsatz können Sie dafür sorgen, dass nicht noch mehr dazukommt oder sich Komplikationen entwickeln. Vorsorgeuntersuchungen und die Optimierung des Lebensstils bleiben daher wichtig.

 

6. Machen Sie sich eine Liste von den Themen, die Sie bei einer Beratung oder Konsultation besprechen möchten. Schnell geht ein Punkt, nach dem man gerne gefragt hätte, verges und kommt einem erst auf dem Heimweg wieder in den Sinn.

 

Als Apothekenteam sorgen wir dafür, dass Medikamente zielgerichtet, vernünftig und möglichst risikoarm verwendet werden. Mit umfangreichem Wissen, abgestimmten Abläufen und persönlichem Beistand möchten wir dazu beitragen, dass Patienten bewusst mit "ihren" Medikamenten umgehen, für ihre Gesundheit vorsorgen und an ihrem Lebensstil arbeiten.

 

Florian Sarkar, eidg. dipl. Apotheker

 

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