Gut betreut mit Kopfschmerzen

Kopfschmerzen sind sehr häufig. Wann sind sie gefährlich? Wie behandelt man sie am besten? Was kann man tun, damit sie weniger auftreten? Einige Leitplanken und Tipps. 

Meist nicht gefährlich

Gibt man Kopfschmerzen bei Google oder Gesundheits-Apps ein, entstehen die grössten Horror-geschichten: Hirntumor, Lassa-Fieber, Hirnblutung, usw. Glücklicherweise sind Kopfschmerzen meist ungefährlich. Es gibt aber einige Anzeichen, bei denen auf der Stelle ein Arzt aufgesucht werden sollte:

  • Plötzliches Auftreten mit sehr heftigen Schmerzen ("Wie vom Schlag getroffen")
  • Ausfallserscheinungen (Lähmungen, gestörte Sprache, Gefühlsverluste)
  • Spezielle Begleitsymptome: Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, Nackensteifigkeit
  • Trauma am Kopf innerhalb der letzten zwei Wochen (Schlag auf den Kopf, Sturz)

Zwar sind auch diese Fälle nicht zwingend gefährlich, müssen beim ersten Auftreten aber unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Auslösefaktoren suchen

Es gibt einige Faktoren, welche das Auftreten von Kopfschmerzen begünstigen. Einige davon sind:

  • Zuwenig trinken (empfohlen sind 1.5-2 Liter pro Tag)
  • Verspannungen im Nacken oder in der Schulter
  • Lärm oder andere Arten der Überreizung
  • Schnarchen, insbesondere wenn Atempausen ("Apnoe") auftreten
  • Zähneknirschen/-pressen

Teils werden auch Wetterwechsel von Betroffenen als Ursache angegeben, allerdings ist dieser Faktor ziemlich umstritten. Sehr hilfreich bei der Suche ist es, Tagebuch über die Kopfschmerzen zu führen. So hat man eine handfeste Grundlage, um mögliche Schlüsse zu ziehen.

 

Heute gibt es neben den klassischen Büchlein auch elektronische Möglichkeiten für das Smartphone, um Kopfschmerzen aufzuzeichnen - am wichtigsten ist, dass man dann auch regelmässig Tagebuch führt. Ausserdem steigt die Aussagekraft, wenn man Angaben wie Dauer, Intensität und andere Faktoren, die einem wichtig erscheinen, festhält.

Die richtige Behandlung suchen

Zur Behandlung von Kopfschmerzen stehen beinahe unzählige Möglichkeiten zur Verfügung. Neben klassischen Schmerzmitteln gibt es zahlreiche weitere Produkte und Mittel, die Abhilfe verschaffen können. Die Auswahl erfordert eine etwas bessere Eingrenzung der Kopfschmerzart. In der Apotheke ist eine solche Abklärung mit Hilfe von Fragebogen möglich, aber auch beim Hausarzt oder Neurologen.

 

In der Selbstmedikation kann man zumindest folgende Faustregeln festlegen:

  • Schmerzmittel nicht zu spät einnehmen
  • Präparate mit einem Wirkstoff bevorzugen, Kombi-Präparate erst bei Nicht-Ansprechen oder Beratung mit einer Fachperson einsetzen.
  • Treten Kopfschmerzen acht Mal oder häufiger pro Monat auf, sollte man sich unbedingt in der Apotheke zur Vorbeugung beraten lassen. 

Vorbeugen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Auftreten von Kopfschmerzen zu reduzieren. Dies beinhaltet vor allem verschiedene Tätigkeiten. Es gibt auch Vorbeugung in Form von Nahrungsergänzungen oder Medikamenten, aber diese sollten in Absprache mit dem Apotheker erfolgen, da die Aussichten auf Erfolg stark vom einzelnen Fall abhängen. Einige Beispiele sind:

  • Sport
  • Entspannungstechniken (Atemübungen, Meditation)
  • Genug trinken
  • Massagen
  • Magnesium

Fazit

Kopfschmerzen sind alltäglich und können für einige Betroffene zur ständigen Qual werden. Darum sollten Kopfschmerzen ernst genommen werden, bevor sie zu einem grösseren Problem anwachsen. Die Apotheke bietet von der Abklärung über die Empfehlung von Therapien bis zur Vorbeugung sehr viele Möglichkeiten, um Patienten mit Kopfschmerzen zu betreuen. 

Autor:

Florian Sarkar, eidg. dipl. Apotheker